Skat-Rätsel #7, Kategorie: schwer

Safety first!


veröffentlicht am 24.12.2014 um 10:41

Bis zu welchem Reizwert hat der Spieler in Vorhand ein unverlierbares Spiel? Folgende zehn Karten hat er während des Reizvorgangs in der Hand:

Wie hoch ist der Reizwert für ein einhundertprozentigen Sieg?

Lösung Skat-Rätsel: Schwer

Zuerst eine kurze Betrachtung möglicher Farbspiele: Karo Hand ist aufgrund der Ungewissheit bzgl. der im Stock befindlichen Karten nicht unverlierbar. Karo mit Stockaufnahme ist bei beliebig schlechten Karten im Skat immer gewonnen, wenn der Alleinspieler den korrekten Spielvortrag wählt, nämlich das Spiel mit Kreuz Ass bzw. 10 eröffnet. Das Anspiel eines Trumpfes kann bereits eine unvermeidliche Niederlage zur Folge haben. Darauf soll hier aber nicht näher eingegangen werden, denn die korrekte Lösung lautet: 72!Die 72 steht an dieser Stelle für einen unverlierbaren Grand in Vorhand. Aber geht nicht auch Grand Hand? Nein, Grand Hand ist nicht unverlierbar. Der Alleinspieler macht dabei sieben Stiche, die er auch alle von oben runter spielen muss, damit er das Maximum erzielt, wenn denn die Buben nicht verteilt sind. Und für die entsprechenden drei Stiche zum Schluss des Spiels können die Gegenspieler ihre höchsten sechs Zählkarten festhalten, so diese denn günstig verteilst sind. Und da ergeben sich eben durch zwei Asse, drei Zehner und einem König 56 Augen, und durch die Hinzugabe von Karo König des Alleinspielers wäre dann der Grand mit 60 Augen verloren.Aber warum ist bei einem Reizwert von 72 und Stockaufnahme ein Grand denn dann automatisch gewonnen? Das Problem des Alleinspielers ist der abzugebenede Karo König, wie gerade dargestellt. Findet Vorhand ein Volles, wird dieses entweder zu einem weiteren Stich (ein roter Bube im Skat selbsverständlich auch) oder aber wieder gedrückt und fehlt den Gegnern am Schluss. Bei Findung von wahlweise mindestens einer Dame oder Lusche kann die abzugebende Punktzahl durch Drücken des Königs reduziert werden und die Gegenpartei erhält höchstens 59 Augen. Bleibt als einzige Kartenkombination für den Stock, die nicht direkt den Sieg erkennen lässt, die Findung von zwei Königen. Und in diesem Fall gibt der Alleinspieler nach Drückung der 8 gefundenen Augen zwar weiterhin den Karo (wahlweise auch einen anderen außer Kreuz) König ab, den Gegnern fehlt aber nun der neben ihren fünf Vollen benötigte eigene König, um 56 Augen in die drei Stiche beizusteuern. Somit ist der Grand in Vorhand also bei beliebigen Karten im Stock unverlierbar, eine Verbesserung der Handkarte bzw. das Wissen um die gedrückten Könige ist aber zwingend Bedingung, um jedes Risiko ausgeschlossen zu haben.

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