Skat-Rätsel #33, Kategorie:leicht

Irrer Skat bei Dreifachreizung


veröffentlicht am 10.09.2020 um 11:49

Mittelhnd reizte solide bis 22, etwas später erhielt Hinterhand für 45 das Spiel gegen Vorhand und spielt Null Ouvert, den Hinterhand letztendlich auch verlor, wobei sich die beiden Gegenspieler erst nach einer kurzen Diskussion darauf einigen konnten, dass sie eigentlich beide exakt gespielt haben.

Um die späteren Fragen beantworten zu können, hier die gesamte Kartenverteilung nach Drückung:

Vorhand:

Mittelhand:

Hinterhand:

gedrückt:

Hier nun die Fragen dazu:

a) Welche Karten hat Hinterhand gefunden, wenn sowohl Vorhand (aufgrund des günstigen Kartensitzes) als auch Mittelhand mit diesem Skat jeweils einen Grand gewonnen hätten?

b) Wie viele Stiche benötigte die Gegenpartei, um den Null Ouvert zu besiegen? Dabei gingen beide Gegenspieler extrem vorsichtig davon aus, dass der Alleinspieler sich sogar vertan, bzw. dass der Partner sich eventuell auch mal verguckt haben könnte. Wie sieht der Spielverlauf dazu aus?

Lösung Skat Rätsel: leicht

zu a) Es müssen Kreuz Bube und Ass im Skat gelegen haben. Somit ist nicht nur die Hinterhandreizung komplett seriös, da sich ja neun saubere Karten auf seiner Hand befunden haben, sondern sowohl Mittelhand (mit durch die Topfindung dann tatsächlich neun Stichen) als auch Vorhand aufgrund der blanken Herz 10, des Bedienens des Karo Königs bei 21 gedrückten Karoaugen sowie der Zusatzaugen aus dem Bubenstich mit abschließend 63 Augen hätten jeweils einen Grand gewonnen.

zu b) 7 Stiche dauerte es, bis der Null Ouvert zu Fall kam.

1. Herz 9 Herz 10 Herz 8 2. Pik Ass Karo Ass Pik 10 3. Pik König Karo König Pik 8 4. Pik Dame Karo Dame Pik 7 5. Kreuz 9 Kreuz 7 Kreuz König 6. Herz Ass Karo 7 Herz König 7.Kreuz 8 Kreuz 10 Kreuz Bube

Vorhand weiß nicht, ob eventuell Kreuz 10 und eine hohe Kreuzkarte gedrückt sind. In diesem Fall müsste nach Übergabe in Herz und Anspiel der Kreuz 9 im dritten Stich bei Nachspiel des Herz Asses die noch vorhandene hohe Kreuzkarte des Partners abgeworfen werden. Direkt mit Kreuz 8 zu starten in Erwartung, dass der Partner Kreuz 9 und 10 in seiner Hand hat, wäre fahrlässig.

Mittelhand hätte seinerseits im zweiten Stich direkt Kreuz öffnen können. Sollte der Alleinspieler sich vertan haben und Kreuz 8 wäre aus Versehen gedrückt, wäre dieses aber auch zu früh, da in drei Pik Stichen ja genug Abwurfmöglichkeiten für den Partner bestehen und trotzdem zu gewinnen.

Auch Stich 3 lässt sich noch begründen, da bei gedrückter Kreuz 8 nebst z. B. Ass immer noch zwei Abwürfe möglich wären, falls der Ptner erst jetzt wach wird. Stich 4 war insofern uninteressant, aber aus Symmetriegründen reizvoll.

In Stich 5 muss nun das Segel endgültig auf Sieg gesetzt werden und es kommt Kreuz 9. Vorhand wiederum bleibt seiner ursprünglichen Idee treu und setzt im sechsten Stich konesequent mit Herz fort. Selbst, wenn Mittelhand im 5. Stich Kreuz 10 gespielt hätte, was natürlich auf das Vorhandensein der Kreuz 9 bei Mittelhand hingedeutet hätte, da sich der Alleinspieler sonst kaputt gedrückt hätte, hätte es sich Vorhand nun nicht mehr nehmen lassen, die maximale Stichanzahl auszureizen, mit der der Null Ouvert noch zu Fall gebracht werden kann, und hätte den vermutlich überflüsigen Zug mt Herz Ass auf jeden Fall noch genossen.

Abschließend wird nun in Stich 7 der Sack zugemacht, das Ergebnis zählt, egal, ob übervorsichtig zu Werke gegangen wurde oder nicht. Jeder Gegenspieler für sich ging von Anfang an davon aus, dass der Kreuz Bube würde einen Stich mitnehmen müssen (für Vorhand gibt es noch die Restsorge, dass als einziger Kreuz die 10 gedrückt sein könnte), aber die Harmonie bzw. das Vertrauen in den Spielpartner war bei den beiden nicht sonderlich gut ausgeprägt, so wurde erst spätestmöglich der Alleinspieler besiegt.

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