Skat-Rätsel #29, Kategorie:leicht

Topfindung neulich beim Skat


veröffentlicht am 08.05.2019 um 08:06

Mut wird belohnt! Im Ligaspielbetrieb, bei dem manche Spieler sehr verhalten zu Werke gehen und anders gestrickte Charaktere überaus tapfer Ihre Chancen suchen, um entsprechenden Effekt für Ihre Mannschaft zu erzielen, kommt es immer wieder vor, dass Spieler, die die zwei Karten im Skat nicht als Gefahr, sondern eher als hoffentlich freundlich gestimmte Kameraden betrachten, auf den Stock reizen, und dass dieser Mut auch belohnt wird. Auf Dauer erfolgreich sind dann die Akteure, die entweder ein gutes Gespür aufgrund des bisherigen Listenverlaufs aber auch der Körpersprache der Mitspieler entwickelt haben, noch mehr natürlich die, die wahrscheinlichkeitsmathematisch korrekt entscheiden, ob sich ein nicht zu schüchternes Spekulieren auf günstige Karten im Skat lohnen wird. An guten Tagen ist kontrolliertes Kalkül mit einer Prise Risikobereitschaft bei insgesamt etwas minderwertigerem Kartenmaterial Grundvoraussetzung dafür, im Denksport Skat dennoch zu den Siegern zu gehören.

Im folgenden Beispiel hat Vorhand von Mittelhand einen Reizwert von 27 gehalten mit einer nicht unambitionierten Null Ouvert Idee (und, was sich häufig zusätzlich als wichtig herausstellt, einer zweiten Variante, nämlich hier einer minimalen Grand-Option bei entsprechender Idealfindung), mit allerdings vor Skataufnahme Schwächen in allen vier Faben.

Vor der Aufnahme des Skates hat er nun folgende zehn Karten auf der Hand:

Tatsächlich hatte Vorhand Glück und hat zwei Karten gefunden, die dafür sorgten, dass er einen unverlierbaren Null Ouvert ansagen konnte. Zusätzlich stellte er dann erfreut fest, dass er in seinem Blatt nur eine einzige sichere Anspielkarte vorzuweisen hatte. Worauf sich nun die Frage des aktuellen Skat-Rätsels anschließt:

Wie viele mögliche Topfindungen (bestehend also aus je zwei Karten) gibt es bei obiger Handkarte in Vorhand, die zu einem unverlierbaren Null Ouvert ergänzen, gleichzeitig dem Alleinspieler aber nur eine einzige Karte übrig lassen, die er bei beliebig schlechter Restkartenverteilung gefahrlos anspielen kann?

Lösung Skat Rätsel: leicht

Um die Bedingungen in obiger Frage korrekt und komplett zu erfüllen, gibt es genau 4 mögliche Findungen. Der Alleinspieler hat im Original Kreuz 9 und Pik 7 gefunden, und konnte so Herz Ass und Karo 10 drücken und besaß so mit Karo 7 noch eben exakt eine risikolose Anspielkarte. Auch bei den anderen Varianten muss Kreuz 9 dabei, sein, weil es sonst mehrere Anspielkarten gäbe, bzw. durch notwendiges Drücken zweier Kreuzkarten nicht alle vier Farben „gesund“ werden konnten. Anspielkarte bleibt jeweils die Karo 7 nach gedrückter Karo 10, statt Herz Ass kann aber auch Pik 9 gedrückt werden, wenn die Herzfarbe „gesund“ gefunden wird, und zwar mit Herz Bube, Herz Dame oder Herz König. Pik 9 und Herz Ass zu drücken durch „gesund“ finden in Karo klappt nicht, da es dann entweder keine oder aber zwei Anspielkarten gäbe, je nach gefundener Karo Lusche.

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