Skat-Rätsel #19, Kategorie: schwer

Unverlierbar oder nicht?


veröffentlicht am 30.01.2017 um 15:00

Im Gegensatz zu der Skataufgabe Nummer 19 leicht in dieser Rätsel-Reihe auf www.skat.de gibt es für die folgende Kartenkonstellation keinen tatsächlich vorhandenen Spielablauf. Tatsache ist aber, dass ein sehr prominenter Spieler mit der folgende Karte als Alleinspieler unterlegen war. Im Nachhinein wurde dann diskutiert, ob das Spiel bei beliebiger und unbekannter Kartenverteilung vom Alleinspieler stets so zu steuern ist, dass es theoretisch unverlierbar ist.

Nach der Aufnahme des Skates hatte der Alleinspieler in Mittelhand, der ohne Reizung seiner Kontrahenten bei 18 ans Spiel gekommen ist, folgende zwölf Karten auf der Hand:

Handelt es sich hier um einen immer unverlierbaren Grand?

Und, wenn ja, wie ist die optimale Spielabwicklung?

Lösung Skat Rätsel: Schwer

Ja, es handelt sich um einen unverlierbaren Grand. Die korrekte Abwicklung ist aber nicht gänzlich trivial. Im Weiteren wird nicht nur auf die Unverlierbarkeit geachtet, sondern auch jeweils die Fortsetzung mit der größten Schneideroption bei der Vorstellung des Musterspielablaufs gewählt. Es werden nicht alle Wege bis zu Ende behandelt, jeweils DLÜ bedeutet „Dem Leser überlassen“. Nach Drücken der beiden schwarzen 8en ist jede aufgespielte Karte (am schlechtesten für den AS wäre sicherlich ein schwarzes Bild) mit Pik oder Herz Bube zu stechen. Kommt eine rote Karte auf den Tisch, gibt es zwar eventuell einen Abstich mit Karo Buben, das Spiel wird aber leicht durchrechenbar ganz sicher gewonnen DLÜ.

Im Anschluss muss zuerst der Bube abgeholt werden (wiederum nicht mit Kreuz Buben, um eventuell eine unkorrekte Schmierung zu ermöglichen, falls der Karo Bube beim Spieleröffner sitzt), damit dieser keinen Schaden mehr anrichten kann DLÜ.

Wer dann glaubt, direkt Herz 10 ziehen zu müssen (wie es wohl der AS tat, dessen Panne wir diese Aufgabe verdanken), kommt nach einem 32-Augen-Stich für die Gegenpartei nicht mehr zurecht, da dann erneut ein schwarzer Augenträger vor ihm liegt DLÜ.

Bevor die korrekte Fortsetzung mit den Herz Bildern erfolgt, checkt man die Verteilung der restlichen Karo-Karten ab, um bei 2-zu-1-Verteilung dann doch mit Herz 10 bei ebenfalls nicht zu-0-Verteilung den Schneider abzusichern. Hierzu wird Karo 10 gespielt, wiederum um eventuelle Falsch-Schmierung zu ermöglichen. Und, um bei 2-zu-1-Verteilung der Karos bei Fortsetzung mit Herz 10 eine größere Chance zu haben, dass nicht geschmiert wird DLÜ.

Steht nun der Karo ungünstig 3-zu-0-verteilt, muss mit den Herz Bildern fortgesetzt werden. Bleibt der AS am Spiel, kann er nun die Karo Dame durch erneuten Farbwechsel etablieren, und gewinnt sein Spiel mit acht Stichen DLÜ.

Bleibt der Fall zu betrachten, dass Herz König mit einem 26er-Stich an die Gegenpartei geht, und der AS in Mittelhand gerät. Einen Stich müssen die Gegner mit Karo König machen, der AS gibt nur 3 Augen dazu. Bedeutet, dass die GP alle drei verbliebenen Vollen heimkriegen muss. Das Anspiel zum nächsten Stich entscheidet nun darüber, ob der AS sticht oder abwirft DLÜ.

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